RHEIN! Zeitschrift für Worte, Bilder, Klang, Nr. 17 (November 2017)


Themenheft RHEIN - BERG - SIEG
Lyrische Landschaft nahe Köln und Bonn
Kurt Roessler (Hrsg.)


Redaktion: Matthias Buth, Artur Rosenstern, Kurt Roessler, Rolf Stolz
KUNSTGEFLECHT eV. in Zusammenarbeit mit Verlag K. Roessler, Bornheim
ISBN 978-3-935369-42-8, 164 S., 12 Euro


Schaut man vom linksrheinischen Vorgebirge, dem Thema unserer Nr. 14, auf die gegenüberliegenden Höhen des Bergischen Landes und der unteren Sieg, erblickt man hinter den Vorstädten von Bonn die Hänge des nördlichen Siebengebirges. Nach Norden folgen das Siegtal mit Blankenberg, Siegburg vor den Hügeln des südwestlichen Bergischen Landes, dahinter auf der Höhenkante der Sendemast bei Neunkirchen-Seelscheid und weiter hinten das breite Hohe Wäldchen der Nutscheid mit seinen 378 Metern. Weiter links sieht man die Doppeltürme der Wallfahrtskirche Maria Linden und den Hochwald oberhalb von Engelskirchen. Mehr in der Mitte, genau östlich von Köln, erhebt sich der Lüderich mit seinen 280 Metern. Dahinter sinkt die Höhe des Berglandes leicht nach Norden ab, gekrönt vom Bensberger Schloss und verliert sich bei Bergisch Gladbach und Altenberg in die Weite.
Die Region „Rhein-Sieg-Berg“ (vorderer Rheinisch-Bergischer-Kreis und unterer Rhein-Sieg-Kreis) gehörte für Jahrhunderte einheitlich zum Herzogtum Berg, wie das Vorgebirge zu Kurköln. Ähnlich bei beiden ist auch die heutige Veränderung und Befruchtung der agrarischen und dörflichen Struktur durch den Zuzug aus der Rheinebene. Als „Lyrische Landschaft nahe Köln und Bonn“ ergibt sich die Abgrenzung nach Westen durch den Rhein und die beiden Städte. Die Nordgrenze liegt etwa bei der Abtei Altenberg, hinter der nach Norden das kulturell ganz anders strukturierte Bergische Kernland beginnt. Die Südgrenze bilden das Siebengebirge als Kulturlandschaft sui generis und die Nordflanke des Westerwalds an der Sieg. Die Ostgrenze ist eher intuitiv zu definieren: etwa 25 Kilometer östlich vom Rhein, wo das Bergische Land noch dichter besiedelt ist, bevor sich die Wälder nach Osten ins Oberbergische verlieren. Die Grenze ginge dann von Oberpleis über Eitorf, Much und Overath nach Kürten. Viele Klosteranlagen bestimmen die Orte und die Landschaft. Sie tragen auch unter veränderter Nutzung zur Kultur der Region bei. Der Einfluss der Klöster bewirkte, dass im religionspolitisch schwankenden Herzogtum Berg die katholische Konfession in Rhein-Berg-Sieg mehrheitlich bestehen blieb, während der im Norden und Osten des Bergischen Landes dominierende Protestantismus hier nur mit einigen Gemeinden aus der Reformationszeit vertreten ist.
Bei 164 kleinformatigen Seiten können die kurzen Beiträge nur Kostproben sein. Sie umfassen Literatur, Kunst, Musik und Besonderheiten der Region und sind versuchsweise chronologisch angeordnet.





Rhein-Sieg Rundschau, 20. November 2017:

Rhein-Sieg Rundschau 20.11.2017